Geflüchtete Menschen als Praktikanten beschäftigen: Ein Stück Normalität und Alltag!
Die MTN Neubrandenburg GmbH (Hersteller von
Dialyseprodukten) bietet seit dem 21. März einer aus dem syrischen Homs Geflüchteten
ein sechs wöchiges Praktikum. Die 31-jährige ist studierte Chemikerin und
konnte die vergangenen vier Jahre aufgrund des Bürgerkriegs in Syrien nicht
arbeiten. Für sie ist die erste Beschäftigung in Deutschland eine Riesenchance.
Und Peter Steinert, Prokurist bei MTN, hat keinen Moment
gezögert: „Jeder, der sich integrieren möchte hat eine Chance verdient. Wer
sich integrieren will erkennt die gegebenen Bedingungen an. Denn eine aktive
und nachhaltige Hilfe zu Selbsthilfe ist langfristig erfolgreicher für die
Betroffenen und wirtschaftlicher für die Gesellschaft. Zudem verschafft ein
Praktikum einen Überblick über Fähigkeiten und Fertigkeiten, um damit den
Einstieg in eine dauerhafte Beschäftigung zu erleichtern. Wenn ich in einer
solchen Lage wäre, würde ich auch alles versuchen, auf eigenen Beinen zu stehen
und wäre dankbar, wenn ich Unterstützung erhielte.“
Und wieder einmal bin ich beeindruckt von den Unternehmen in
unserer Region. Schon in der Vergangenheit haben sie Menschen - beispielsweise
Langzeitarbeitslosen und Schwerbehinderten - eine Chance in ihrem Unternehmen
gegen, ohne konkrete Personalbedarfe zu haben. Und das machen sie jetzt auch
für geflüchtet Menschen die zu uns kommen, und werden damit ihrer
gesellschaftlichen Verantwortung gerecht.
Auch wenn wie in diesem Fall die junge Syrerin schon recht
gut Deutsch spricht, es bleibt dabei: Die größte Baustelle ist die deutsche
Sprache. Für uns hat jetzt Vorrang, dass alle Flüchtlinge mit hoher
Bleibewahrscheinlichkeit von Anfang an intensiv Deutsch lernen. Sprache ist der
Schlüssel zu Ausbildung, Arbeit und Integration.
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